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Geschichte der Dinge

Anmerkungen zur Geschichte der Dinge
Kunst, Handwerk, Wissenschaft / Formwerdungsprozesse / Formale Sequenzen / Wissen im Entwurf

Künstlerisches und handwerkliches Entwerfen sind teils intuitive, teils logische Prozesse, verbunden mit Anpassung und Adaption. Wenn Entwerfer nach ihrer Entwurfsidee suchen, handeln sie manchmal wie Forscher. Ihre Ausgangssituationen sind unterschiedlich. Der Forscher in der Wissenschaft kann in vielen Fällen sagen: „Ich hoffe ich weiß, was ich suche.“ Ein Anthropologe z. B. weiß beim Aufbereiten seiner Feldstudie, um welches Thema es geht. Der Entwerfer weiß im Gegensatz dazu nicht immer genau, was sein Forschungsobjekt sein soll, weil sich die Entwurfsidee erst im Forschen herauskristallisiert. Die Aufgaben und Ziele der Entwerfer sind oft unzusammenhängend und schlecht beschrieben. Der Entwerfer kann also sagen: „Ich suche, aber wonach ich suche, werde ich erst wissen, wenn ich es gefunden habe.“ Formwerdungsprozesse sind eine Reise, auf der die Künstler und Handwerker die subjektive Realität auf einer symbolischen, formalen und logischen Ebene manipulieren. Wissen und Information werden gesammelt und inkludiert, um es dann in der Formsynthese in einen Entwurf zu verwandeln.

Auszug aus dem Text „Anmerkungen zur Geschichte der Dinge“ von Gert Hasenhütl

Herausgeber
bkm design working group, Wien 2007

Zeichnung
Cocktailtisch, Renaissance, Handskizze Johann Oberreiter, ©Archiv F.O.Schmidt, Zeichnung Nr.: 96

Diese Publikation erschien anläßlich der Ausstellung „Passionswege“ bei F.O.Schmidt, Atelier für antike Wohnungseinrichtungen, im Rahmen der Vienna, Design Week 2007.

Die Publikation ist erhältlich unter:
info@bkm-format.com

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